Erst zum dritten Mal steht Florian Lipowitz am Start einer WorldTour-Rundfahrt. Doch diese Tour de Romandie kommt gerade rechtzeitig für den 23-Jährigen. Denn das Grand Tour-Debüt steht in wenigen Tagen an. Dass der Youngster in exzellenter Verfassung ist, hat er bei der heutigen Königsetappe gezeigt.
Der Weg von Saillon nach Leysin war mit 3.500 Höhenmetern gespickt, die sich auf nur 151 Kilometern verteilten. BORA - hansgrohe ist mit einer guten Ausgangsposition in das Wochenende gestartet: Aleks Vlasov liegt vor der Etappe auf Platz 3 der Gesamtwertung mit nur 10 Sekunden Rückstand zum Gelben Trikot. Florian Lipowitz folgt 22 Sekunden dahinter auf Platz 6. Die Grundlage für diese Platzierung legte Lipowitz bei der ersten Bergankunft, bei der er bereits mit Tagesrang 4 überzeugte, und einem sehr soliden Einzelzeitfahren am Folgetag.
Zurück zum Kletterspektakel: Als die Favoritengruppe auf den letzten 5 Kilometern nur noch aus 10 Fahrern bestand, war BORA - hansgrohe noch mit Florian Lipowitz und Aleks Vlasov dabei. Dann setzte es erste Attacken, die Lipowitz parierte. 3 Kilometer vor dem Ziel attackierte er selbst und das Finale war offiziell eröffnet. Nur Carapaz und Rodriguez konnten folgen - einen Kilometer später kam es zur vorentscheidenden Konterattacke von Carapaz.
Lipowitz hielt sich in der Gegenwindpassage clever am Hinterrad von Rodriguez, um Kraft zu sparen und auch um die Lücke zu Aleks Vlasov zu verringern, der mit nur wenigen Sekunden Abstand folgte. Auf den letzten 500 Metern hatte er noch genug Reserven, um nach vorn zu Carapaz springen. Es war ein Bergaufsprint, der den Führenden nervös machen musste. Meter um Meter kam Lipowitz näher. Am Ende kam der Zielstrich zu früh - nur wenig hat zum Sieg auf der Königsetappe der Tour de Romandie 2024 gefehlt!
"Ich hätte nie gedacht, dass ich hier mit den besten Fahrern klettern kann! Aber ich hatte von Anfang an gute Beine. Auch wenn ich Carapaz nicht mehr einholen konnte, bin ich mit der heutigen Leistung sehr zufrieden."
Erst zum dritten Mal steht Florian Lipowitz am Start einer WorldTour-Rundfahrt. Und fast hätte es zum ersten WorldTour-Sieg gereicht. Auch wenn der Tagessieg noch warten muss, ein Ausrufezeichen war es allemal. Und ein Eintrag steht bereits in den Palmarès: Vor der morgigen Schlussetappe liegt er auf Platz 3 der Gesamtwertung - es wäre das erste WorldTour-Podium für den Youngster.